Beschreibung der Wildarten:
Fuchs (vulpes
vulpes)
Der Fuchs gehört in
die Ordnung der Raubtiere (carnivora), und er zählt zoologisch zu der Familie
der hundeartigen Raubtiere (canidae). Neben dem Luchs zählt der Fuchs bei uns
zum großen Haarraubwild. Den Fuchs gibt es in ganz Europa, in Nordamerika und
in Nordafrika. In den Alpen kommt er bis zu 3.000m vor.
Der Fuchs verliert im
Frühjahr sein Winterhaar. Der Haarwechsel beginnt im Spätwinter und endet im
Frühsommer, er dauert also zwei bis drei Monate. Die Rüden wechseln schneller
als die Fähen das Haar. Das Sommerhaar ist kurz und stumpf. Von Oktober bis
Dezember wächst der Winterbalg. Das Winterhaar besteht aus dichten Wollhaaren
und den langen Grannen. Erst im Dezember ist der Balg meistens reif und er hat
die langen Grannen auf dem Rücken, die den Balg wertvoller machen.
Grundsätzlich kann man
sagen, dass der Fuchs im Wald wohnt, und sein Jagdrevier die Wiesen und Felder
sind. Als „Berufs Pendler“ benutzt er zwischen Wohnung und Jagdrevier immer die
gleichen Wege (Pässe).
Naturbaue: Seine Baue
legt er überwiegend in Waldungen mit dichtem Unterwuchs an, auch in Dickungen
oder dichtem Stangengehölz. Er mag gerne hügeliges Gelände und sandigen Boden.
Gerne gräbt er seine Baue nicht selbst, sondern er bezieht vorhandene, alte und
verlassene Dachsbaue. Sind die Bauanlagen groß genug und haben mehrere Kessel,
bilden sich häufig Wohngemeinschaften zwischen Fuchs und Dachs. In seltenen
Fällen wird in der Wohngemeinschaft auch die Wildkatze aufgenommen. Die
Bauanlage besteht aus Wohnbauen, Wurfbauen und Notbauen. Der Fuchs wird niemals
seinen Bau auspolstern, dies tut nur der Dachs.
Kunstbaue: Werden
Kunstbaue neu angelegt, sollte man dies im Sommer tun, damit sie bis zum
Herbst/Winter verwittert sind. Der Kunstbau dient der gezielten Bejagung mit
dem Erdhund. Kunstbaue sind dort zu empfehlen, wo auf Grund der
Bodenbeschaffenheit nicht möglich ist, Naturbaue zu bejagen (Felsen,
Steinboden), oder weil es kaum oder keine Naturbaue gibt. Im Feldrevier legt
man den Kunstbau gern in Feldgehölzen, Hecken, Sand- oder Kiesgruben an. Die
Röhre sollte so gelegt werden, dass man ein freies und übersichtliches
Schussfeld hat. Es gibt viele Arten von Kunstbauen, meistens besteht er aus
zwei Röhren und einem trockenen, warmen und vor allem, zugfreien Kessel.
Dachs (meles meles)
Der Dachs gehört zur
Ordnung Raubtiere (carnivora), zoologisch zählt er zur Familie der Marder
(mustelidae). Der Dachs hat in Deutschland und im angrenzenden Europa ein eher
schwaches Vorkommen, anders in Nordeuropa.
Der Dachs hat langes
drahtiges Deckhaar und kurzes, weiches Unterhaar. Die Schwarte wirkt im Winter
heller als im Sommer, weil das helle Unterhaar im Winter dichter ist und
dadurch stärker durchschimmert. Typisch für den Dachs ist der Knochenkamm
(Dachskamm) auf dem Schädelknochen. Je älter der Dachs ist, umso ausgeprägter
ist der Kamm.
Der Dachs hat seinen
Lebensraum in Feld- und Waldlandschaften. Er ist ein Einzelkämpfer und meistens
alleine unterwegs, auf Nahrungssuche.
Der Dachs gräbt seine
Baue selbst. Diese sind leicht mit Fuchsbauen zu verwechseln. Vor den
Dachsbauen findet man eine ausgescharrte Rinne, die in den Pass übergeht. Die
Erdauswürfe vor den Dachsbauen und auch die inneren Röhren sind rinnenförmig
ausgetreten, das sogenannte Geschleife. In der näheren Umgebung des Dachsbau
findet man „Stechstellen“, faustgröße Löcher, diese sticht der Dachs mit seiner
Vorderbrante. In diese Löcher setzt der Dachs seine Losung ab, die sogenannten Aborte.
Frische Losung deutet auf einen befahrenen Dachsbau hin.
Der Kessel wird vom
Dachs immer ausgepolstert. Hierzu verwendet er Stroh, Heu, Laub, Zweige oder
Moos. Im Herbst kann man auf den Pässen oftmals verlorengegangenes
Polstermaterial finden. Im Frühjahr wird der Kessel geleert und er bringt das
Polstermaterial vor den Bau.
Dachsbaue sind meist
viel größer als Fuchsbaue und haben mehrere Kessel in der Bauanlage. Dachsbaue
können riesige Ausmaße annehmen und bis zu 100 Jahre und älter sein. In der
Regel kann man sagen, dass Dachsbaue tiefer gehen als Fuchsbaue. Sie können
enorme Ausmaße annehmen, haben mehrere Ein- und Ausgänge.
Sind die Bauanlagen
groß genug und es kommt zu einer Wohngemeinschaft mit dem Fuchs, lebt der Dachs
in den tieferen Regionen des Baus und der Fuchs in den flacheren Lagen der
Bauanlage.
Waschbär (procyon
lotor)
Der Waschbär gehört in
die Ordnung der Raubtiere (carnivora), und er zählt zur Familie der Kleinbären
(procyonidae). Seinen Namen hat er durch seine Vorliebe, seine Beute vor dem
Fressen im Wasser zu waschen. Seine ursprüngliche Heimat hat der Waschbär in
Nordamerika. Er wurde in Deutschland gezielt ausgesetzt, zwischen 1929 – 1934,
hier in Nordhessen am Edersee. Der Waschbär gilt als unerwünschtes und artfremdes
Landraubtier, und er genießt in den meisten Bundesländern nur eine Schonzeit
während der Aufzucht der Jungtiere. Der Waschbär hat eine Vorliebe für
waldreiche Reviere, und vor allem hält er sich gerne in Wassernähe auf. Er
meidet sehr trockene Gebiete und höhe Gebirgslagen.
Der Waschbär ist
dämmerungs- und nachtaktiv. Während strengen Wintern mit Frost hält er eine
Winterruhe.
Waschbären klettern
gerne in Bäume und können sehr gut schwimmen.
Für ihren Unterschlupf
nutzen sie hohle Bäume, Wurzelstöcke sowie Fuchs- und Dachsbaue.
Marderhund – Enok (
nyctereutes procyonoides )
Der Marderhund, auch
Enok genannt, gehört in die Ordnung der Raubtiere (carnivora), und zählt zu den
hundeartigen Raubtieren (canidae). Die eigentliche Heimat des Marderhundes
liegt in Ostasien. Aus jagdlichen Gründen, der Pelztierjagd, wurden die
Marderhunde in der ehemaligen westlichen Sowjetunion ausgesetzt. Er breitet
sich zunehmend über Polen, Ungarn, Slowakei und Tschechien weiter nach Westen
aus. In Deutschland ist er noch eher selten zu finden und er ist unerwünscht.
Der Marderhund bevorzugt gewässerreiche Reviere mit Schilf, Rohr und Gehölzen.
Sein Vorkommen liegt in Revieren unterhalb von 300m. In reinen
Nadelholzrevieren ist er eher selten zu finden.
Der Marderhund gräbt
seine Baue selten selbst, er bezieht alte Fuchs oder Dachsbaue. So gut wie nie
ist ein Marderhund alleine auf einem Bau, fast immer ist er zu zweit auf dem
Bau. Der Marderhund ist nachtaktiv und verschläft meistens den Tag. Bei starkem
Frost hält er eine Winterruhe, keinen Winterschlaf. Der Marderhund kann nicht
klettern.
Wildkaninchen
(oryctolagus cuniculus)
Das Wildkaninchen
gehört zur Ordnung der Hasentiere (lagomorpha), zoologisch gehört es zur
Familie der Hasen (leporidae).
Die Urheimat des
Wildkaninchens ist Asien. Ursprünglich stammt es aus den Mittelmeerländern,
hier insbesondere Spanien, und Nordwestafrika. Das Wildkaninchen ist der
kleinste Vertreter in der Familie der hasenartigen, und es gilt als die
Stammform aller Hauskaninchen.
Durch Einbürgerung und
massenhafter Vermehrung mangels natürlicher Feinde kam es in Überseeländern
(z.B. Australien, Neuseeland und Feuerland) zu schweren ökologischen und
wirtschaftlichen Schäden. Kaninchen dürfen bei uns nicht ausgesetzt werden.
Das Wildkaninchen
bevorzugt trockene und sandige Böden. Es hält sich gerne in Hecken,
Feldgehölzen, Waldrändern, Bahndämmen, Deichen und Dünen auf. Das Wildkaninchen
ist dämmerungs- und nachtaktiv.
Frettchen (mustela
putoris)
Das Frettchen ist ein
gezähmter Iltis. Es gehört somit zur Ordnung der Raubtiere (carnivora),
zoologisch zählt er zur Familie der Marder (mustelidae). Der Iltis kommt in
ganz Mitteleuropa vor.
Das Frettchen wird
jagdlich bei der Baujagd auf Wildkaninchen verwendet. Diese Jagdart nennt man
Frettieren.